REISEBERICHT:
Malwoche Château D´Orion
 
Luxe, calme …Herz und Verstand!

Kaum angekommen, lassen wir uns in den Liegestühlen nieder, gleich neben der großen Platane. Die Eindrücke der Anreise, die Enge im Flugzeug sind schon vergessen. Der Blick rollt den grünen Hang hinunter, an Wiesen und Wäldchen vorbei, er rennt über die Hügel bis zu der blauen Bergkette der Pyrenäen, fliegt den Himmel hoch, um wieder zur Platane zurück zu kehren. Wir sind Teil des Kreislaufs, der Zauber des Château d´Orion hat uns gepackt: die rätselhaft läutenden Glocken der kleinen Kapelle, das Summen der Insekten, das samtige Herantapsen von Teo, dem Hund, das Knarren der Stufen, das beredte Schweigen der Dinge, die das Haus füllen und von früher erzählen…. die Stille.

Hier wird kein Wellnessbereich vermisst, Wellness ist überall….für Leib, Seele, Herz und Verstand:

  • Mit Liebe eingerichtete Zimmer, die mit Büchern, Briefen, Fotos, Mode-Accessoires, Skizzen, Spielsachen, an die früheren Bewohnern erinnern .
  • Ein offenes gastfreundliches Haus, das viele Rückzugsmöglichkeiten, kleine Salons, Räume für Gespräche bietet oder Leseecken, wo man in den Skizzenbüchern des Vorbesitzers blättern kann.
  • Der Eingangsbereich, wo an der Garderobe neben dem Gartenhut von Tobias, dem Schlossherren noch die Mützen, Jacken oder Mäntel des Vorbesitzers hängen, als würde er jeden Augenblick die Treppe herunterkommen, sie anziehen und hinausgehen.
  • Der salle à manger, wo allabendlich die Gäste des Hauses sich pünktlich versammeln, um die wunderbare Küche von Elke , der Schlossherrin zu zelebrieren ( wahrlich eine Art Kommunion!)… Im Licht der vielen Kerzen, der Kaminfeuer im Rücken werden peisen und Weine genossen. Es entwickeln sich an- und aufregende Gespräche zu Themen, die vielleicht schon am Morgen beim Frühstück oder in der Küche beim Espresso zwischendrin angesprochen wurden.
  • Und die Küche! Ja, das ist vielleicht für mich das wahre Herz des Hauses. So habe ich es empfunden, wenn ich auf der Suche nach Objekten oder Gemüsen als Modelle für ein Stillleben Elke unterbrechen musste, die am Herd wirbelte. Es entwickelte sich plötzlich ein Gespräch, ein Nachbar, der gerade vorbeigeschaut hatte, wurde vorgestellt, man unterhielt sich über alltägliches und „Großes“, der Rahmen war da.
Es wurde natürlich auch viel gemalt und über das Malen und Zeichnen ausgetauscht. In dem Atelier trafen wir uns jeden Morgen um 10.00 Uhr zur Besprechung, mit Übungen zum Thema Linie, Fleck. Nähe Ferne, Licht und Schatten. Es wurde auch im Freien gemalt…und immer darauf geachtet, die Skizzen vor der Natur Ihre Frische zu lassen, sie nicht „zu Tode zu malen“… Oh! Wie schnell ziehen die Wolken vorbei!

Ich freue mich auf das nächste Seminar im September 2016…

Marie-Hélène H-Desrue, Januar 2016

 
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